Vereinsfahrt nach Metz mit Besichtigung der Hugenotten-Aus-stellung und der Kaiserkirche von Courcelles-Chaussy am
24. Februar 2007

 

Fahrt zur Ausstellung ‘Huguenots. De la Moselle à Berlin. Les chemins de l’Exile’ nach Metz

A. Vorhaben

Die erste unserer diesjährigen Vereinsaktivitäten führt uns im Rahmen einer Halbtagesfahrt zur Besichtigung der Ausstellung ‘Hugenotten. Vom Moselland nach Berlin. Die Wege des Exils’ und zur Kaiserkirche in Courcelles-Chaussy (Kürzel), die ebenfalls besichtigt wird. Bei beiden Zielen gibt es Führungen in deutscher Sprache.

B. Kurze Einführung in das Thema

Der Reformation, die seit Veröffentlichung der 95 Thesen Martin Luthers in vielen Staaten des damaligen Heiligen Römischen Reiches Einzug hielt, schlossen sich auch in Frankreich zahlreiche reformwillige Untertanen des französischen Königs an. Dort stärker noch als in den Ländern des Reiches waren die unterschiedlichen Glaubensauffassungen verbunden mit Machtkämpfen einzelner Regionen und Gruppierungen innerhalb des Adels bezüglich der Vorherrschaft in Frankreich. König Heinrich IV. eriließ 1598 das  

Abbildung eines Hugenottenkreuzes

Edikt von Nantes, das einerseits den Katholizismus als Staats-

religion in Frankreich festlegte, andererseits den Huguenotten – wie sie nach den Schweizer Anhängern des Reformators Calvin in lautlicher Abänderung von ‚Eidgenossen' (eiguenots, huguenots) bald genannt wurden – volle Bürgerrechte gewährte und ihnen 100 ‚places de sureté' in Frankreich  garantierte. Im Verlaufe des 17. Jahrhunderts bereits schrittweise revidiert, hob Ludwig XIV. im Edikt von Fontainebleau (1685) die Garantieerklärungen für die französischen Protestanten vollständig auf. Sie waren nun entweder gezwungen, zum katholischen Glauben über­zutreten oder zu versuchen, schnellstmöglich das Land zu verlassen. Auch für die Hugenotten in Lothringen, das zwar nicht zu Frankreich gehörte, dessen Herrscher jedoch katholisch geblieben waren, bedeutete dies letztlich, auszuwan­dern. Einige fanden direkt Zuflucht in unmittelbarer Nähe der lothringischen Grenze, da die Saarbrücker Fürsten, die seit ca. 1570 protestan­tisch geworden waren, den Hugenotten zunächst in Ludweiler eine neue Heimat garantierten. Der Ort konnte jedoch bei weitem nicht alle Flüchtlinge aufneh­men und so zogen viele Hugenotten weiter bis nach Branden­burg, wo die dortigen Herzöge und Kurfürsten sie mit offenen Armen empfingen, zumal man sich durch die zahlreichen mitgebrachten Berufe und Fertigkeiten eine Ankurbelung der Wirtschaft versprach. Die Metzer Ausstellung versucht die Fakten der Glau­benskriege und der unterschiedlichen Motivationen für die Flucht aus Frankreich und Lothringen ebenso zu erläutern wie sie in anschaulicher Weise auf die Unterschiede im Ritus der reformierten und der ka­tho­lischen Kirche eingeht. In ausgezeichneter auch multimedialer Präsentation entsteht vor dem Be­trachter ein anschauliches Bild der Refor­mationszeit in Frankreich und Lothringen und der erzwungenen Flucht der Hugenotten aus dem Moselland. Der Ausstellungsort, die in deutscher Zeit von 1901-1904 im neoromanischen Stil erbaute Huge­notten­kirche Temple Neuf, liegt in unmittelbarer Nähe zur Metzer Kathedrale am Place de la Comédie und ist neben einem Relikt aus der Zeit Kaiser Wilhelms auch ein Beleg dafür, wie das protestantische deutsche Kaiserhaus die Hugenotten in Lothringen förderte. Bei der Rückfahrt ist ein Halt bei der Kaiserkirche in Courcelles-Chaussy (Kürzel) vorgesehen, dem Ort, wo Kaiser Wilhelm in mehr als 20 Jahren zwischen 1893 und 1913 sich regelmäßig zur Sommerfrische und Jagd aufhielt.

C. Ablauf

•   24. Februar 2007, 9h30 Abfahrt Wadgassen, Pfarrkirche
•   10h45 Ankunft Temple Neuf in Metz
•   11h-12h30 Erste Führung durch die Hugenotten­ausstellung mit sachkundigen Führern in dt. Sprache
•   12h30-14h30: Zeit zur freien Verfügung in Metz
gleichzeitig
•   13h00-14h30 zweite und dritte Führung von Teilen unserer Gruppe

•   14h45 Rückfahrt von Metz in Richtung Courcelles-Chaussy (Kürzel)
•   15h15-ca. 16h Besichtigung der Kaiserkirche in Courcelles-Chaussy mit Führung durch Lothar Birk
•   ca. 16h15 Rückfahrt nach Wadgassen
•   ca. 17h15 Ankunft Wadgassen Kirche, Ende der Fahrt

 

Bilder von der Fahrt nach Metz und Coucelles-Chaussy (Kürzel)

 

idee/layout/html Patrik H. Feltes

Februar 2007

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